Markt & Wirtschaft
Deutsche Fleischerzeugung nimmt leicht zu
Schwein und Hähnchen dominieren
Im bisherigen Jahresverlauf (Januar bis Mai 2009) wurden in Deutschland knapp 3,2 Millionen Tonnen Fleisch aus gewerblichen Schlachtungen erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 1,3% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.Der Zuwachs der Fleischerzeugung geht im Wesentlichen auf den Ausbau der Produktion bei Schweinen und Geflügel zurück. Der mit Abstand wichtigste Posten bleibt die Schweinefleischproduktion. Ihr Aufkommen betrug in den ersten fünf Monaten des Jahres 2009 knapp 2,2 Millionen Tonnen. Ebenfalls weiter auf Wachstumskurs ist die Erzeugung von Geflügelfleisch, die rund 514 000 Tonnen erreichte. Darunter hatte Jungmasthühnerfleisch mit 299.400 Tonnen den größten Anteil. Die steigende Beliebtheit des Hähnchenfleisches ist unter anderem auf den Trend zu fettarmen Lebensmitteln zurückzuführen, sagt das markterkennende Statistische Bundesamt.
Verbraucher reagieren beim Fleischkonsum auf Wirtschaftskrise
Agrarexporte haben wachsende Bedeutung für Land- und Ernährungswirtschaft
Die Verbraucher in Deutschland haben in der Wirtschaftskrise trotz niedrigster Lebensmittelpreise ihren Konsum leicht eingeschränkt. Nicht nur bei Milch wird weniger konsumiert, auch bei Frischfleisch und Wurstwaren üben die Verbraucher in diesem Jahr Konsumzurückhaltung, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) feststellte. Er verweist auf die Marktanalysen der neu gegründeten Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI). In 2009 wurden bisher 1,2 Prozent weniger Fleisch und Wurst gekauft. Vor allem stiegen die Verbraucher auf preiswerteres Fleisch um. Bis Juni sank der Schweinefleischverkauf um fast 5 Prozent, bei Wurstwaren war es ein Minus von 2 Prozent. Dagegen wurde mehr Hackfleisch eingekauft, ein deutliches Zeichen für sparsames Wirtschaften der Verbraucher in einer konjunkturellen Krise. Auch der Konsum von Geflügelfleisch stieg an (plus 4,2 Prozent), bei Putenfleisch wurden fast 8 Prozent mehr verzehrt als im Vorjahreszeitraum.Schwächelt der Inlandskonsum erhält der Export für die Land- und Ernährungswirtschaft eine umso wichtigere Bedeutung. Trotz abschwächender Weltkonjunktur sind die Agrarexporte in 2008 um 15 Prozent auf einen neuen Rekord von 43 Milliarden Euro gestiegen. Erstmals gab es einen Ausfuhrüberschuss in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. Der DBV rechnet auch für 2009 mit weiter steigenden Exporterlösen bei Lebensmitteln. Den größten Anteil des Umsatzes der Ernährungsindustrie umfasst Fleisch und Wurstwaren mit 22 Prozent vor Milch, Getränken sowie Süß- und Backwaren.
2. Runder Tisch zur Lebensmittelkette
Korrekte Kennzeichnung von Lebensmitteln notwendig
Die Wettbewerbsfähigkeit der Lebensmittelkette stand auch beim 2. Runden Tisch, zu dem Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner die gesamte Wertschöpfungskette eingeladen hat, im Mittelpunkt. Erste Ergebnisse der nach dem 1. Runden Tisch eingerichteten Arbeitskreise wurden erörtert, unter anderem zum Bürokratieabbau, zur generischen Werbung und zu möglichen Branchenorganisationen.Im Teilnehmerkreis bestand Einigkeit darin, dass eine Kennzeichnung von Lebensmitteln in Bezug auf Herkunft und Inhaltstoffe transparent und glaubwürdig für den Verbraucher sein muss. Marketingkampagnen sollen vor allen Dingen das Image von Lebensmitteln in den Mittelpunkt stellen. Von dem grundsätzlichen positiven Image könnten vor allen Dingen Milch und Milchprodukte profitieren. Ob Branchenorganisationen wie zum Beispiel in Frankreich mit den Interprofessionen die Wettbewerbsfähigkeit in der Lebensmittelkette beeinflussen können, wurde unterschiedlich bewertet. Unterschiedliche Auffassung gab es auch zur obligatorischen oder freiwilligen Kennzeichnung von Lebensmitteln.
Konjunkturreport Ernährungsindustrie Juni 2009
Kauflaune stabil – Exporte unter Druck
Die Ernährungsindustrie erzielte im April 2009 einen Branchenumsatz von 12,8 Mrd. €. Das entspricht einem nominalen Minus von 2,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit hebt sich die Branche deutlich vom gesamten verarbeitenden Gewerbe (–29,2 %) ab.Das Exportgeschäft hält sich mengenmäßig noch stabil. Im April 2009 wurden verarbeitete Lebensmittel im Wert von 3,0 Mrd. € ausgeführt; das entspricht rund 80% der gesamten Agrar- und Ernährungsexporte Deutschlands. Nicht nur wichtige Drittlandsmärkte wie Russland gestalten sich zunehmend schwieriger, auch der Export in große EU-Mitgliedstaaten entwickelt sich aufgrund des Preisdrucks schwächer. Damit ist die Branche nach Jahren des Exportwachstums erstmals wieder mit stagnierenden Auslandsumsätzen konfrontiert.
Fleischwarenindustrie 2008 mit Umsatzplus
Umsatz des Einzelhandels im Mai 2009 real 2,9% niedriger als im Mai 2008
Facheinzelhandel verliert stärker als SB-Betriebe
Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) lag der Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im Mai 2009 nominal 3,2% und real 2,9% niedriger als im Mai 2008. Der Mai 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat. Das Ergebnis für den Mai 2009 wurde aus Daten von sieben Bundesländern berechnet, in denen circa 76% des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel getätigt werden. Im Vergleich zum April 2009 stieg der Umsatz im Mai 2009, unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten, nominal um 0,5% und real um 0,4%.Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Mai 2009 nominal 2,8% und real 2,4% weniger um als im Mai 2008. In Supermärkten, SB--Selbstbedienung-Warenhäusern und Verbrauchermärkten verringerte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahresmonat um nominal 2,7% und real 2,1%. Im Facheinzelhandel mit Lebensmitteln waren die Umsätze nominal um 4,5% und real um 5,5% niedriger.
Broschüre zum Schweizer Schlachtviehmarkt aktualisiert
Der Schweizerische Bauernverband hat die jährlich aktualisierte Broschüre "Der Schlachtvieh- und Fleischmarkt" mit den Zahlen von 2008 veröffentlicht.
Die Broschüre mit dem Titel "Der Schlachtvieh- und Fleischmarkt" wird vom SBV jährlich aktualisiert und mit den neusten Inhalten ergänzt. Die Ausgabe mit den Angaben von 2008 kann ab sofort beim Schweizerischen Bauernverband bezogen werden. Die rund 30-seitige Publikation behandelt verschiedene Themen rund um den Schlachtvieh- und Fleischmarkt in der Schweiz.Das erste Kapitel beinhaltet Zahlen zu Produktion und Konsum sowie Angaben zu aktuellen Entwicklungen auf dem Markt. Im zweiten Teil werden Mechanismen von Angebot und Nachfrage sowie deren Einfluss auf das Marktgeschehen behandelt.
Teegenuss bei Deutschen hoch im Kurs
Rekord beim Teeimport / Das Trendgetränk passt in alle Lebenslagen und zählt zu den beliebtesten Getränken der Deutschen
Auf ein gutes Jahr 2008 blicken die deutsche Teewirtschaft und der Deutsche Teeverband in Hamburg zurück. Mit einem Plus von 2.367 t (knapp 4,9 %) im Vergleich zu 2007 erzielten die deutschen Teeimporteure mit rund 51.000 t Tee erneut einen Einfuhrrekord. Welche internationale Wertschätzung der deutsche Teehandel erfährt, zeigen darüber hinaus die erfreulich gestiegenen Exporte: 26.989 t in Deutschland veredelter Tee wurde als Teespezialitäten in 96 Nationen rund um den Globus exportiert. Das ist ebenfalls mit einem Plus von 2.956 t gegenüber dem Vorjahr ein Spitzenergebnis. Damit lag der Exportanteil in Deutschland bei 53,16 %. Insgesamt wurden 17.750 t Tee - das sind gut 25,5 Liter pro Kopf - in Deutschland konsumiert. So konnte auch in 2008 wieder eine leichte Steigerung des Verbrauchs zum Vorjahr verzeichnet werden.Tee ist Trend und liegt bei den Deutschen hoch im Kurs: Das Lifestylegetränk gewinnt auch immer mehr junge Fans. Tee ist nicht nur ein Getränk für alle Altersgruppen, sondern auch für alle Lebenssituationen. Das zeigt auch das vom Deutschen Teeverband im vorigen Jahr initiierte Teeportal www.tea-up-your-life.de .
Kartoffelsalat: Bio ist Schlusslicht – leichte Variante liegt vorn
Getestet wurden die norddeutsche Variante mit weißem Dressing, drei Salate mit dem süddeutschen Essig-Öl-Dressing sowie drei Leichte Zubereitungen. Bei dem Vergleich des Kalorien- und Fettgehalts hat die süddeutsche Variante einen klaren Vorteil, selbst die drei Light-Salate von Du darfst, Homann und Weight Watchers haben mehr Kalorien.
Konsumklima – Kauflaune trotz Krise
Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Juni 2009
Nach einigen Monaten der Stagnation zeigt die Verbraucherstimmung in Deutschland wieder einen leichten Aufwärtstrend. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen legen zu. Auch die Anschaffungsneigung verbessert sich noch ein-mal leicht. Der Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 2,6 Zählern im Juni für Juli 2,9 Punkte und legt damit nach einer Phase der Stabilität etwas zu. Insgesamt bleibt das Konsumklima dennoch auf niedrigem Niveau.Nachdem sich zuletzt die Hinweise auf ein Ende der wirtschaftlichen Talfahrt verdichtet haben, verstärken sich die Hoffnungen auf eine Stabilisierung der Konjunktur bei den Verbrauchern. So legen die Konjunkturaussichten moderat zu. Ein Grund dafür dürfte der noch recht robuste Arbeitsmarkt sein. Meldungen, denen zufolge die Inflationsrate im Mai bei null Prozent lag, zeigen ihre positive Wirkung sowohl auf die Einkommenserwartung als auch auf die Anschaffungsneigung. Beide Indikatoren gewinnen, wobei das Plus bei den Einkommensaussichten deutlich höher ausfällt. Folglich indiziert das Konsumklima für Juli eine positive Entwicklung. Allerdings steht die richtige Bewährungsprobe angesichts künftig steigender Arbeitslosenzahlen noch aus.