Lecker, gesund und nachhaltig erzeugt sollen Lebensmittel sein. Forscher arbeiten an neuen Verfahren, um möglichst viele Bestandteile von Pflanzen für die Ernährung zu nutzen. Künftig könnten pflanzliche Zutaten tierische Rohstoffe ersetzen. Lupinensamen lassen sich etwa zum Herstellen fettarmer, delikater Wurstwaren verwenden.
In Staaten wie China oder Brasilien nimmt der Fleischverbrauch dramatisch zu. Seit 1961 ist der Verzehr an rotem Fleisch weltweit auf das Vierfache angestiegen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO erwartet, dass sich aufgrund des zunehmenden Wohlstands die globale Fleischproduktion bis 2050 verdoppeln wird. Da stellt sich die Frage, ob unser Globus mit seinen begrenzten Ressourcen an Ackerland in Zukunft noch in der Lage sein kann, alle Bedürfnisse zu decken.
FBN präsentiert auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin Kooperation mit Greifswalder Fleisch- und Wurstspezialitätenhersteller
Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf (FBN) konnten erstmals nachweisen, dass ein durch gezielte Fütterung erhöhter Gehalt an gesundheitsfördernden n-3 Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) im Rindfleisch von Holstein Bullen auch in den daraus hergestellten Fleisch- und Wurstprodukten erhalten bleibt. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Industrie- und Forschungskooperation zwischen dem Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf und dem in Greifswald ansässigen Fleisch- und Wurstspezialitätenhersteller Greifen- Fleisch GmbH. Die Zusammenarbeit ist Bestandteil des europäischen Forschungsnetzwerkes „ProSafeBeef“, in dessen Verbund 41 Forschungsinstitute und Industrieunternehmen aus insgesamt 18 Ländern eingebunden sind (siehe Hintergrund). Die Ergebnisse werden von Freitag, 21. Januar bis Sonntag, 30. Januar 2011 auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vorgestellt (siehe TERMIN).
Bis heute sind noch nicht alle physiologischen und nahrhaften Eigenschaften von Rindfleisch aufgeklärt. Beispielsweise sind in diesem Fleisch generell wenig n-3-Fettsäuren enthalten. Wird den Rindern jedoch Gras oder Grassilage (durch Milchsäuregärung konserviertes hochwertiges Futtermittel aus Wiesen- oder Ackergras) gefüttert, steigt der Gehalt an den gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren und das für das Herz- Kreislaufsystem des Menschen wichtige Verhältnis von n-3- zu n-6-Fettsäuren wird günstiger. In der mehrjährigen Untersuchung wurden Holstein Bullen mit einer n-3-Fettsäure angereicherten Ration gefüttert, was zu einer Anreicherung dieser lebensnotwendigen Fettsäuren sowohl im Muskelgewebe der Tiere als auch in den daraus hergestellten Produkten führte. Nach der Schlachtung wurden die n-3 Fettsäuregehalte im Fleisch und Fett der Versuchstiere sowie der Endprodukte Corned Beef und Teewurst der Greifen-Fleisch GmbH am FBN analysiert und ausgewertet. Bei der technologischen Verarbeitung des Fleisches durch den Industriepartner waren keine Veränderungen bei Gehalt und Muster der angereicherten n-3 Fettsäuren messbar. Greifen-Fleisch konnte diese mit n-3 Fettsäuren angereicherten Produkte im Rahmen des Projektes anbieten und so das hochwertige Endprodukt an den Verbraucher weitergeben.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Qualität & Analytik
BfR-Forschungsprojekt zur Aufnahme von Schwermetallen und Dioxinen abgeschlossen
Der Abschlussbericht des Forschungsprojektes „Lebensmittelbedingte Exposition gegenüber Umweltkontaminanten“ (LExUKon) liegt vor. In dem Projekt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Forschungs- und Beratungsinstituts für Gefahrstoffe (FoBiG) und der Universität Bremen berechnet, welche Mengen Cadmium, Blei, Quecksilber, Dioxine und polychlorierte Biphenyle (PCB) Verbraucherinnen und Verbraucher üblicherweise mit der Nahrung aufnehmen. Hauptquelle für die Cadmiumaufnahme sind demnach Gemüse und Getreide. Blei nehmen Verbraucherinnen und Verbraucher in erster Linie über Getränke und Getreide auf. Methylquecksilber ist hauptsächlich in Fisch enthalten, während für Dioxine und PCB vor allem Milchprodukte und Fleisch ausschlaggebend sind. „Diese Erkenntnisse sind für die Risikobewertung von hoher Bedeutung“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Damit können wir das Ausmaß einer möglichen gesundheitlichen Gefährdung durch kontaminierte Lebensmittel besser abschätzen.“ Der Projektbericht ist als Broschüre erschienen und beim BfR erhältlich.
Über Lebensmittel nehmen Menschen nicht nur wertvolle Stoffe wie Vitamine und Mineralstoffe auf, sondern auch unerwünschte Stoffe, die in bestimmten Mengen der Gesundheit schaden können, so zum Beispiel sogenannte Umweltkontaminanten. Dazu zählen Schwermetalle und Dioxine, die über Verunreinigungen der Luft, des Wassers und des Bodens in Lebensmittel gelangen können. Um die Risiken solcher Stoffe abschätzen zu können, stellt sich die Frage, in welchen Mengen sie in Lebensmitteln vorkommen und in welchen Mengen Verbraucherinnen und Verbraucher diese Lebensmittel essen. Das stand im Mittelpunkt des Projektes LExUKon. Hier wurden standardisierte Methoden zur Auswertung von Verzehrsmengen und zu Gehaltsdaten von Lebensmitteln mit Umweltkontaminanten entwickelt und angewendet.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Marketing
Forscher der Universität Hohenheim entwickeln Planungshilfe für Bio- Produkte in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
Lebensmittelskandale wie BSE haben dem Bio-Boom deutschlandweit zu einem Höhenflug verholfen. Doch häufig ist der Bio-Einsatz mit Problemen und Risiken verbunden, so dass Gastronomie und Kantinen häufig zu konventionellen Produkten zurückkehren. Hohenheimer Forscher untersuchten die Gründe und präsentieren nun eine Planungshilfe, die es Kantinen, Restaurants und Co. ermöglichen soll, die richtigen Entscheidungen in der Bio-Planung zu treffen. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz förderte das Forschungsprojekt für drei Jahre.
Das Potenzial ist groß: Die zunehmende Anzahl der Konsumenten, die sich zu Hause mit Bio-Lebensmitteln versorgen, kann außerhalb der eigenen vier Wände häufig nicht zufriedenstellend mit Bio-Produkten versorgt werden. Bio gehört in diesem Bereich noch nicht zum längerfristigen Angebot. Woran das liegt und wie das Bio-Angebot geplant sein sollte, um langfristigen Erfolg zu haben, untersuchten die Hohenheimer Wissenschaftler um Dr. Jana Rückert-John in einem Forschungsprojekt.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Marketing
SevenOne AdFactory belegt Wirkung / Zuschauer empfinden Placements nicht als Werbung / Hohe Akzeptanz und starke Imageeffekte
Seit Anfang April 2010 sind Produktplatzierungen im deutschen Privatfernsehen erlaubt. ProSieben machte den Anfang und strahlte am 10. April im Rahmen von "Schlag den Raab" das erste Placement aus. Die SevenOne AdFactory hat seither 20 Product- Placement-Projekte umgesetzt - darunter die Integration der Marken Real und Siemens-Electrogeräte bei "Deutschlands Meisterkoch". Die Begleitforschung zur SAT.1-Show liefert nun die ersten Wirkungswerte für Product Placement im deutschen Markt. Die Forschungsabteilung der SevenOne Media hat dafür 350 Personen befragt. Zuschauer bewerten Product Placement positiv
Die SB-Warenhauskette Real füllte die Speisekammer der angehenden Meisterköche, aus der sich die Teilnehmer die Zutaten für ihre Rezepte besorgten. Real-Lieferwagen brachten die Lebensmittel, im Rahmen einer Aufgabe kauften die Kandidaten außerdem in einem Real- Supermarkt ein. Die Forscher der SevenOne Media konnten eine hohe Akzeptanz dieser Produktplatzierungen nachweisen: 56 Prozent der Befragungsteilnehmer gaben an, dass ihnen die Product Placements gefallen haben. Sowohl die platzierten Produkte von Real als auch die Küchengeräte und Kochstationen von Siemens wurden als authentisch wahrgenommen und obwohl sie gut sichtbar waren, störten sie nicht. Vor allem bei der Passung von Marke und Format erzielten die Place- ments Top-Werte: 80 Prozent empfanden Real als passenden Partner, 84 Prozent bestätigten diese Aussage bei Siemens. Insgesamt ergibt sich für Product Placement ein sehr positives Image-Profil.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Marketing
Frankfurter Historikerin zeigt erstaunliche Parallelen der aktuellen Diskussion mit Debatte im 19. Jahrhundert
Lebensmittelskandale haben in den vergangenen Jahren – so scheint es – ein bisher unübertroffenes Ausmaß erreicht. Der aktuelle Dioxinskandal lässt einmal mehr die Grundprobleme der modernen Nahrungsmittelversorgung sichtbar werden, die im Alltag in skandalfreien Zeiten zumeist wenig reflektiert werden: Die Verbraucher sind kaum in der Lage, Nahrungsmittelqualität wirklich zu beurteilen, sie können nur in begrenzter Weise nachvollziehen, was sie essen. Dies ist jedoch keineswegs ein neuartiges Kennzeichen der Gegenwart, wie es die Skandalberichterstattung vielfach glauben macht. Vielmehr entstand diese Problematik schon im 19. Jahrhundert – im Gefolge der einsetzenden Industrialisierung. Die kürzlich erschienene Doktorarbeit „Nahrung nach Norm“ von Vera Hierholzer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Goethe-Universität, weist dies eindrücklich nach.
Hochwissenschaftlich klingende Produktbezeichnungen, zahlreiche Qualitätssiegel und immer ausführlichere Verpackungsbeschriftungen suggerieren heute zwar bewusste Kaufentscheidungen, letztlich sind sie jedoch Rationalitätsfiktionen. Essen und Trinken werden durch Informationsasymmetrien zwischen Verbrauchern und Nahrungsmittelherstellern bestimmt und basieren deshalb auf Vertrauen. Die Keimzelle dieser Konstellation bildete sich bereits in der Zeit des Deutschen Kaiserreichs heraus. Die Untersuchung der Frankfurter Historikerin, die im August 2010 im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschienen ist, zeigt erstaunliche Parallelen zwischen den heutigen Diskussionen und den breiten öffentlichen Debatten, die Ende des 19.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Marketing
Quelle: European Review of Agricultural Economics 36 (2009), 541-569
Qualitätsproduktion und Nachhaltigkeit machen eine ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungsketten erforderlich. Nur wenn diese so funktionieren, dass sie mit dem Produkt auch weitere Informationen und gegebenenfalls „Handlungsanweisungen“ zuverlässig und dauerhaft weitergeben, wird aus einzelnen Bausteinen ein komplettes System. Wie solche Ketten sich in Verträgen organisieren und dadurch „nachhaltig“ aufrecht erhalten, zeigt für die Verhältnisse in sechs EU-Ländern die Studie von Christian FISCHER, Monika HARTMANN, Nikolai REYNOLD, Philip LEAT, César REVOREDO-GIHA, Maeve HENCHION, Luis Miguel ALBISU und Azucena GRACIA (2009): Factors influencing contractual choice and sustainable relationships in European agri-food supply chains.
Für ihre jahrzehntelangen Verdienste um die Verbreitung der französischen kulinarischen Kultur in Deutschland wurde Inge Rauch mit dem Verdienstorden des französischen Landwirtschaftsministeriums ausgezeichnet und in den Ritterstand [Chevallier]erhoben. Damit zählt die Geschäftsführerin der R&S Rauch GmbH zu einem erlauchten Kreis der Ordensträger.
Die Auszeichnung selbst geht auf das Jahr 1883 zurück, seither erhielten zahlreiche Menschen, die sich um die Verbreitung der französischen Esskultur verdient gemacht haben, diese Ehre. Unter ihnen sind nicht nur Vertreter des Handels, sondern auch zahlreiche Größen aus der Kultur wie beispielsweise die Schauspielerin Catherine Deneuve. Es ist jedoch immer noch eine Seltenheit, dass der Orden, der mit der Erhebung in den Rang des „Chevalier“ verbunden ist, einer Person außerhalb Frankreichs zuerkannt wird.
Seit Jahren verfolgen Schweizer Eierproduzenten eine absolut strikte Qualitätsstrategie. Selbst wenn das zu Mehrkosten führt, zahlt sich das langfristig aus, sagen die Schweizer Eierproduzenten.
Der Dioxinskandal beunruhigt auch den Deutschen Tierschutzbund. Für den Verband belegt der Skandal erneut: Verbraucherschutz geht nur mit Tierschutz. Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation fordert zudem Konsequenzen. Neben der Bestrafung der Schuldigen muss dringend die Transparenz der Verarbeitungskette von Anfang bis zum Ende erhöht werden. Denn offenbar fehlt es u.a. an den gesetzlichen Vorgaben für eine transparente Kennzeichnung.
Auch wenn in diesem Fall das Dioxin durch Stichproben entdeckt wurde: Festzuhalten bleibt, dass die Kennzeichnungen nicht eindeutig genug sind. Es muss von Beginn der Verarbeitungskette an detailliert geschildert werden, was genau verwendet und verarbeitet wurde. Allgemeinplätze wie "Fette" und "Öle" reichen nicht, stellt der Deutsche Tierschutzbund fest. Zudem müssen die Kontrollen ausgeweitet werden, das dürfe nicht an Kosten scheitern, mit denen oft flächendeckende Proben abgelehnt werden und lediglich auf Stichproben ausgewichen wird.
Man konnte es spätestens nach Nitrofen und Gammelfleisch erahnen. Der nächste tatsächliche und nicht gefühlte Skandal rund um Lebensmittel wartet schon an der nächsten Ecke. Nun ist also Dioxin in etwa 2700 Tonnen Futtermittel gefunden worden. Dummerweise eben aber auch schon verfüttert und das Endprodukt ist bereits im Handel oder im wahrsten Sinne gegessen. Was bei solchen Vorfällen wohl immer dazu gehört ist die Verunsicherung der Verbraucher, geschädigte und zu Recht empörte Landwirte, schockierte Politiker auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene, inklusive dem Ruf nach schärferen Gesetzen.
Die Ursache für die Verunreinigung soll im Unternehmen Harles & Jentzsch in Schleswig-Holstein liegen. Der Futtermittelzulieferer kaufte nach eigenen Angaben Reste aus der Biodieselherstellung und der Nahrungsmittelindustrie auf und verarbeitete sie zu Komponenten für die Futtermittelhersteller. Im November und Dezember lieferten Harles & Jentzsch pflanzliches Futterfett an bundesweit 25 Futtermittelhändler in NRW, Niedersachsen, Hamburg und Sachsen- Anhalt. Nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sollen sich in dem Futterfett technische Mischfettsäuren befunden haben, die nicht für die Verwendung in Futtermitteln, sondern für den Einsatz zur Papierherstellung bestimmt waren. Und da wären wir beim eigentlichen Skandal und der Frage, warum ein Futtermittelzulieferer Zwischenprodukte nutzt, die für sein Endprodukt schlicht nicht geeignet sind. Und dazu noch die Gefährdung von Verbrauchern in Kauf zu nehmen scheint.