Thunfischkauf ist Vertrauenssache
Täuscher "färben" Thunfisch rot mit Kohlenmonoxid
Immer wieder tauchen im Handel Thunfisch-Zuschnitte auf, die durch einen außergewöhnlich intensiven roten Farbton ins Auge fallen. Das Farbenspiel erinnert eher an das von reifen Himbeeren oder von frisch geschnittenem Melonenfruchtfleisch als an die natürliche Färbung von Thunfisch. Erreicht wird der Farbton durch eine Behandlung des Fisches mit Kohlenmonoxid (CO). Das ist zwar nicht gesundheitsschädlich, doch werden Verbraucherinnen und Verbraucher durch die "falsche" Farbe getäuscht.Offensichtlich ist die "Schönfärberei" weit verbreitet. Im Veterinärinstitut (VI) für Fische und Fischwaren Cuxhaven des LAVES sind bisher 32 Thunfischproben untersucht worden. Ergebnis: je intensiver der Rotton, desto mehr CO konnte nachgewiesen werden. Die besonders auffällig rot gefärbten Proben, nämlich 15, enthalten ausnahmslos CO-Gehalte deutlich über 200 µg/kg – dieser Wert gilt zurzeit EU-weit als sichere Unterscheidungsmarke für CO-behandelten und unbehandelten Thunfisch. Spitzenwerte der Cuxhavener Proben lagen bei ca. 2.500 µg/kg. Geringe Gehalte im unteren µg/kg-Bereich gibt es auch bei farblich normal erscheinenden Proben, sie haben einen natürlichen Ursprung. Die Fischexperten werden im Laufe des Jahres noch mehrere Dutzend weiterer Proben untersuchen. Das Cuxhavener Institut ist gefragt – mittlerweile haben auch andere Bundesländer sowie die Schweiz angefragt, Proben hier untersuchen zu lassen.