Schlechte Noten für die Schulverpflegung
Erhebliche Mängel in NRW festgestellt
"Erschreckende Zustände" offenbarte nach den Worten von Prof. Dr. Volker Peinelt die Untersuchung der Schulverpflegung an insgesamt 18 Ganztagesschulen in Nordrhein-Westfalen. Das stellten drei Studenten vom Fachbereich Ökotrophologie der Hochschule Niederrhein in ihrer Abschlussarbeit fest. Die Mönchengladbacher Studenten nahmen die Küchen der Schulen genau unter die Lupe und recherchierten, wie es um Hygiene, Qualität und Geschmack bestellt ist.Die Ergebnisse sind niederschmetternd. Gerade im Bereich Hygiene scheint es bei den Schulen überhaupt kein Verständnis zu geben für die Verantwortung zur Gesunderhaltung, im Sinne der Vermeidung von Krankheiten. Allein die Temperaturmessungen waren katastrophal: 50 % der Warmspeisen wurden unterhalb von 65°C ausgegeben, den aus mikrobiologischer Sicht als kritisch anzusehenden Wert. Nur zwei von 29 kühlbedürftigen Speisen hatten die vorgeschriebene Temperatur von 7°C (der maximal gemessene Wert lag bei +19°C) und nur eine der besuchten Schulen hatte überhaupt ein Thermometer. Die Speisekarte zeigt im Allgemeinen nur wenige Alternativen, und was angeboten wird, ist meist zu fettreich. Darüber hinaus sind die Kosten für die Mahlzeiten mit bis zu 8 Euro viel zu hoch.
Für die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeit erhielten die Studenten der Hochschule Niederrhein den Axel-Bohl-Preis, der vom Deutschen Institut für Gemeinschaftsverpflegung (DIG) zum ersten Mal verliehen wurde.