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"Das gesamte Spektrum der Produktion in der Lebensmittelbranche ist vertreten
Als "Land der Ideen" beschrieb Bundespräsident Horst Köhler bei seiner Antrittsrede im Mai 2004 seine Vorstellung von Deutschland. Er wünschte sich Mut, Kreativität und Lust auf Neues, ohne Altes auszugrenzen. Vor diesem Anspruch können viele Unternehmen der Bio-Branche bestehen: Es gelang ihr innerhalb weniger Jahre, ein vielfältiges Sortiment anzubieten und nahezu jeden Verbraucherwunsch zu erfüllen. Dass die Dynamik weiter anhält, beweisen jetzt auch die 42 Bewerbungen zum Innovationspreis Bio-Lebensmittel-Verarbeitung 2005. Er wurde Anfang dieses Jahres zum zweiten Mal nach 2003 ausgeschrieben.
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DBV sieht keine Verbesserungen durch neues Lebensmittelgesetzbuch
Das neue Lebens- und Futtermittelgesetz sieht vor, dass bisher eigenständige Gesetze aus den Bereichen Lebensmittelhygiene, Futtermittel und Bedarfsgegenstände nun in einem Regelwerk zusammengefasst werden. Dies hat der Vermittlungsausschuss des Bundesrates am 15. Juni 2005 beschlossen. Nach Ansicht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) geht dieses neue Lebensmittelgesetzbuch eindeutig auf Kosten der Anwenderfreundlichkeit und nutzt weder den Verbrauchern noch der Wirtschaft. Das Verschmelzen bestehender Gesetze sei auch kein sinnvoller Beitrag zum Bürokratieabbau, sondern erschwere vielmehr den Umgang mit dem Gesetz in der Praxis.
Der ursprünglich vorgesehene Anspruch der Bürger auf Informationen bei Behörden wurde aus dem Gesetz gestrichen. Stattdessen hat sich der Vermittlungsausschuss auf eine einheitliche Rechtsgrundlage für Warnhinweise seitens der Länderbehörden verständigt. Damit wurde eine Forderung des DBV erfüllt, denn auch die bisherigen Formulierungen des Gesetzentwurfes im Punkt Verbraucherinformation zeigten nach Einschätzung des DBV erhebliche Mängel. Nur mit einer gezielten Verbraucheraufklärung durch Information und Transparenz über Lebensmittel und deren Herstellungswege könne man dem Informationsbedürfnis der Verbraucher nachkommen. Die Landwirtschaft habe daher für alle Produktbereiche Systeme und Programme entwickelt, um die Qualität der Erzeugnisse zu sichern und den Verbrauchern eine Herkunftsgarantie zu bieten. Nach Auffassung des DBV kann der Verbraucher somit umfassende und geprüfte Informationen über die Produktionsweise bis hin zur Verwendung, also vom Acker oder Stall bis zum Tisch abrufen.
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Preise aber noch nicht höher als im Vorjahr
Beim Einkauf von Geflügel, das um diese Jahreszeit für leichte Sommergerichte oder zum Grillen gut gefragt ist, müssen die hiesigen Verbraucher mit etwas höheren Ausgaben rechnen als bisher. Gemessen an den zuvor sehr niedrigen Preisen bleibt der Geflügeleinkauf aber auch in diesem Sommer eine günstige Angelegenheit.
Am Putenmarkt ist das Angebot aus dem In- und Ausland nicht mehr so reichlich, weil die Mäster wegen unbefriedigender Erlöse in der Vergangenheit ihre Produktion etwas einschränken. Gleichzeitig ist aber die Nachfrage nach Putenfleisch sehr hoch, auch seitens der Verarbeiter. Das bringt den Anbietern inzwischen bessere Preise, und der Einzelhandel zieht nach. Ein Kilogramm frische Putenschnitzel kostete auf der Ladenstufe, im Bundesdurchschnitt aller Geschäftstypen, im Januar noch 5,74 Euro, bis Mai hat sich dieser Durchschnittspreise auf 5,91 Euro erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr sind Putenschnitzel damit aber nicht teurer geworden. Im Mai 2004 kosteten sie fast 70 Cent mehr pro Kilogramm.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
In den 80iger und 90iger Jahren wurde der Kontrolle der einzelnen Prozessschritte der Vorzug gegeben, die Endproduktkontrolle als ineffizient, teuer und nur in gewissen Maße als notwendig betrachtet und damit in den Hintergrund gedrängt. Offensichtlich führte diese Strategie nur bedingt zum Ziel, so dass in den letzten Jahren die Rückverfolgbarkeit - also die Ermittlung der Geschichte eines Lebensmittels - auch auf EU-Ebene in zunehmenden Maße Bedeutung erlangt hat.
Unter Prozessqualität soll man nicht nur die Verarbeitung, wie die ausreichende Erhitzung oder den korrekten Einsatz der Zusatzstoffe verstehen, sondern auch die Auswahl des Rohmaterials, die auf die Produktqualität einen wichtigen Einfluss haben kann.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
Die gesetzliche Forderung nach Rückverfolgbarkeit, engl. Traceability, die mit der Basis-Verordnung VO (EG) Nr.178/2002 zu Beginn dieses Jahres Gültigkeit erlangt hat, ist eine zwingende Notwendigkeit um eine verbesserte Lebensmittelsicherheit zu erhalten. Die auf diesem Wege erreichte Transparenz während der gesamten Wertschöpfungskette, die ein Lebensmittel durchläuft, schafft letztlich eine verbesserte Lebensmittelqualität und stärkt das Vertrauen und die Akzeptanz der Verbraucher.
Während große Lebensmittelkonzerne bereits Systemlösungen für ihre Prozessabläufe gefunden und installiert haben, sind kleinere und mittlere Betriebe der Fischindustrie, zum Teil noch auf der Suche nach optimalen Lösungswegen. Die Einführung der Rückverfolgbarkeit bedeutet für viele Unternehmen erst einmal einen hohen Beratungsbedarf, Weiterbildung sowie Austausch von Erfahrungen und Informationen. Das Internet bietet zu all diesen Themen eine große Anzahl verschiedenster Informationen, die sich ungefiltert kaum oder nur sehr schwer erschließen lassen. Aus diesem Grunde wurde das EU - Projekt "Fish-Tracenet" Nr. 2003/C115/08-34 (Laufzeit: Januar 2004 - Juni 2005) speziell für die Belange der Fischwirtschaft ins Leben gerufen.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
Im Zuge der Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung von Lebensmitteln sowie des Schutzes des Verbrauchers vor gesundheitlicher Gefährdung, aber auch vor Irreführung und Täuschung gewinnen Methoden zur Dokumentation der Herkunft immer mehr an Bedeutung. In manchen Fällen kann die Frage nach der geographischen Herkunft relativ eindeutig beantwortet werden, in anderen Fällen gestaltet sich eine Klärung dieser Frage aufgrund der möglichen Komplexität als sehr aufwändig und schwierig.
Einige Substanzklassen von Organochlorverbindungen (OC-Verbindungen), wie z.B. die Dioxine (PCDD/PCDF), ermöglichen Rückschlüsse auf die Prozesse, die zu ihrer Bildung führten. Hierzu wird das Vorkommen bestimmter Dioxin-Einzelverbindungen (Kongenere) in Proben als "Rückstandsmuster" herangezogen und mit dem "Muster" in bekannten Entstehungsquellen verglichen. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Dioxine als Verunreinigungen in bestimmten Chemikalien von Dioxinen aus Verbrennungsprozessen abgrenzen.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
Der Identifizierung von Allergenen in Lebensmitteln kommt eine immer höhere Bedeutung zu, da Nahrungsmittelallergien ein zunehmendes Problem besonders in der westlichen Welt sind und zu den häufigsten chronischen Krankheiten gehören. In Großbritannien werden knapp 10 % aller Besuche bei praktischen Ärzten durch Allergiefälle verursacht, die direkten Gesundheitskosten belaufen sich dort auf deutlich über eine Milliarde € pro Jahr, in den USA auf etwa 5 Milliarden € pro Jahr. Die Industrie der USA verliert jährlich durch Allergien 3.5 Millionen Arbeitstage im Gegenwert von etwa 500 Millionen €. Statistiken aus Deutschland wären vermutlich ähnlich. Entsprechend restriktiv behandelt die Gesetzgebung die Deklaration von Lebensmitteln.
Der übliche Sprachgebrauch von einem Lebensmittel als einem "Allergen" trifft hierbei nicht den Kern der Sache, denn Lebensmittelallergien sind Reaktionen auf einzelne Proteine. Diese Proteine gehören noch nicht einmal der gleichen Klasse an, es gibt vielmehr kein einheitliches Bild dieser molekularen Verursacher von Allergien. Besonders relevant für das Krankheitsbild sind Proteine aus der so genannten Pr10-Familie und der Familie der 2S-Albumine (Speicherproteine). Aus ersterer stammen die Hauptallergene der Kirsche, der Karotte, vieler Gewürze, aber auch der Birkenpollen, so dass Birkenpollenallergiker sehr häufig (> 90 %) auch gegen Kirschen allergisch sind ("Kreuzallergien"). Aus der Beobachtung, dass Allergien oft gegen eine ganze Gruppe von Pflanzen existieren, leiten sich Begriffe wie Sellerie-Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom oder Birkenpollen-Nuss-Obst-Syndrom ab. Aus der Familie der 2S-Albumine stammt zum Beispiel das Hauptallergen der Erdnuss, das jährlich allein in den USA über 100 Todesfälle verursacht und bereits in geringsten Mengen letal wirken kann.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
Durch zahlreiche Lebensmittelskandale wurde der Ruf der Lebensmittelindustrie in den letzten Jahren wiederholt in ein schlechtes Licht gerückt. Insbesondere die neuro-degenerativen Krankheiten wie BSE (bei Rind) und Scrapie (bei Schaf) oder die durch verschiedene Viren verursachte schwere Geflügelpest oder Maul- und Klauenseuche verunsicherten den Konsumenten und führten hinsichtlich des Verbraucherschutzes zu der Forderung nach einer umfassenden und verständlichen Deklaration von zusammengesetzten Lebensmitteln.
Verpackte Fleischerzeugnisse, die an den Endverbraucher abgegeben werden, müssen nach den Bestimmungen der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (LMKV) ein Zutatenverzeichnis und darüber hinaus unter bestimmten Voraussetzungen eine Mengenkennzeichnung (QUID-Regelung) aufweisen. Verschärfte Kennzeichnungsvorschriften gelten darüber hinaus für gentechnisch veränderte Lebens-mittel. Gemäß VO (EG) 1829/2003 und 1830/2003 ist prinzipiell jede direkte Anwendung eines GVOs im Verlauf der Herstellung eines Lebensmittels kennzeich-nungspflichtig. Dabei spielt es keine Rolle, ob der GVO-Einsatz im Endprodukt nachweisbar ist. Ausgenommen von der Kennzeichnungspflicht sind Produkte, deren GVO-Beimischungen bis zu einem festgelegten Schwellenwert (i.d.R. 0,9 % bezogen auf die Zutat) nachweislich zufällig und technisch unvermeidbar sind.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
I. Begriff geographischer Ursprungs- und Herkunftsangaben und Abgrenzung zu anderen Bezeichnungen 1. Geographische Herkunftsangaben
Geographische Herkunftsangaben dürften die älteste Form der Warenkennzeichnung sein, die noch weiter zurück reicht als das individuelle Herkunftszeichen, die Hersteller- oder Händlermarke. Heute haben solche Angaben zentrale Bedeutung für die Kaufentscheidungen der Konsumenten. Dies wird deutlich, wenn man an bekannte Bezeichnungen denkt wie Parmaschinken, Rioja, Tiroler Speck, Vorarlberger Käse, Nürnberger Lebkuchen und Kulmbacher Bier. Die hier genannten geographischen Herkunftsangaben verwenden einen geographischen Begriff, der auf eine bestimmte geographische Herkunft hinweist, den Namen eines Ortes, eines Landes oder einer Region. Man spricht diesbezüglich von unmittelbaren Herkunftsangaben.
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Parma Alimentare und Euro-Toques gemeinsam für natürliche Nahrungsmittel - Die Lebensmitteltradition Parma am Beispiel von Parmaschinken und Parmigiano Reggiano - dem Lieblingskäse und -schinken der italienischen Euro-Toques-Chefköche
Zwei typisch italienische Produkte - Parmigiano Reggiano und Parma Schinken - werden ab sofort von den Euro-Toques-Chefköchen in den Geschmackstrainings für Schüler und Erwachsene eingesetzt und werden somit nicht nur zum wahren Sinnbild für bestimmte Geschmacksrichtungen, sondern dienen zur Wiederentdeckung ursprünglicher und gesunder Nahrungsmittel.
Gemeinsamer Nenner beider Produkte ist unter anderem die Ursprungsstadt Parma. Das ist kein Zufall, denn der Einsatz dieser Produkte bei den besagten Geschmacksschulen stammt von einer Vereinbarung zwischen Euro-Toques und dem Verband Parma Alimentare.
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Heute (21-06-05) wird der Sitz der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) in Parma offiziell eröffnet. Der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, der Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, Markos Kyprianou, der italienische Premierminister, Silvio Berlusconi, und der geschäftsführende Direktor der Behörde, Geoffrey Podger, nehmen an der Feier teil. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, die im Jahre 2002 errichtet worden war, nahm 2003 ihre Arbeit auf und liefert Politikern und Entscheidungsträgern der EU unabhängige wissenschaftliche Gutachten und Beratung, vor allem im Bereich der Lebensmittelsicherheit.
„Zuversichtliche Verbraucher bilden die Basis einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft, und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit spielt eine wichtige Rolle bei der Stärkung dieser Zuversicht,“ sagte Präsident Barroso. „Die EU-Bürger können darauf vertrauen, dass fundierte und unabhängige wissenschaftliche Gutachten eingeholt werden, um das höchstmögliche Maß an Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in ganz Europa zu gewährleisten.”