Keine akute Gesundheitsgefahr durch mit Dioxin belastete Eier
BfR sieht keine Notwendigkeit, vom Verzehr von Freilandeiern abzuraten
Seit Jahresbeginn gilt für Eier von Hühnern aus Freilandhaltung der gleiche Dioxin-Höchstgehalt, der schon vorher für Eier aus Käfighaltung gegolten hat. Danach dürfen ab sofort nicht mehr als drei Nanogramm Dioxine in einem Kilogramm bzw. drei Pikogramm in einem Gramm Eifett enthalten sein (ein Ei enthält rund 10 % Fett). Dieser Höchstgehalt wird offenbar zum Teil überschritten. Eine akute Gesundheitsgefährdung stellt der gelegentliche Verzehr dieser Eier nach Ansicht des BfR nicht dar. Im Vergleich zu anderen tierischen Lebensmitteln wie Milch, Fleisch oder Fisch erhöhen die Eier die tägliche Gesamtaufnahme an Dioxin nur unwesentlich. Da die Dioxinaufnahme des Menschen aber noch immer über dem von der Weltgesundheitsorganisation angestrebten gesundheitlichen Vorsorgewert liegt, hält das BfR weiterhin alle Maßnahmen für erforderlich, die die Gesamtbelastung effektiv minimieren können.Dioxine kommen überall vor. Sie entstehen bei Verbrennungsprozessen und sind auch heute noch als Altlasten aus früherer industrieller Produktion im Boden von Bedeutung. Die Gruppe der Dioxine umfasst eine Vielzahl von Substanzen mit sehr unterschiedlichem gesundheitsschädigenden Potential. Einige können Krebs auslösen. Weltweit wird deshalb eine Minimierung der Belastung angestrebt. Die Weltgesundheitsorganisation beziffert die Aufnahmemenge, die aus Vorsorgegründen täglich nicht überschritten werden sollte, mit 1 Pikogramm Dioxinäquivalenten pro Kilogramm Körpergewicht und Tag (1 pg/kg KG und Tag), die duldbare tägliche Aufnahmemenge mit 1 bis 4 pg/kg KG und Tag. Dioxinäquivalente umfassen nicht nur die Polychlorierten Dibenzodioxine, sondern auch die Dibenzofurane und Polychlorierten Biphenyle, die fast immer gemeinsam vorkommen.