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Zucker, Fett & Co.:Firmen laufen den Lobbyverbänden bei der Kennzeichnung der Nährwerte davon

vzbv will obligatorische Nährwertkennzeichnung

Die Lobbyverbände der Lebensmittelbranche wehren sich seit langem gegen eine Nährwertkennzeichnung auf den Verpackungen. Das verblüffende Ergebnis einer Untersuchung der Verbraucherzentralen zeigt jetzt: Was die Branchenverbände heftig bekämpfen, wird von den Unternehmen inzwischen häufig praktiziert. Knapp die Hälfte von 1400 untersuchten Lebensmittelpackungen war mit Informationen zum Nährwert versehen. In zwei Drittel dieser Fälle machten die Hersteller diese Angaben sogar freiwillig. "Unsere Studie zeigt: Eine durchgängige Nährwertkennzeichnung ist machbar und praktikabel," sagte Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). "Der Widerstand der Lobbyisten läuft der verbraucherfreundlichen Praxis vieler Firmen längst hinterher."

Der vzbv rief dazu auf, die Nährwertkennzeichnung für alle verpackten Lebensmittel europaweit gesetzlich zu verankern. "Im Interesse der Firmen, die schon jetzt freiwillig mehr machen als vorgeschrieben, brauchen wir verbindliche Regeln für alle", so Edda Müller. Nährwertangaben sind bislang nur in wenigen Fällen gesetzlich vorgeschrieben, etwa bei Diätprodukten oder Säuglings- und Kleinkindernahrung.

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Erfolge bei der Acrylamid-Minimierung in Lebensmitteln

Gefahr erkannt - Gefahr gebannt?

Die Lebensmittelchemische Gesellschaft, die größte Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), weist anlässlich des Deutschen Lebensmittelchemikertags am 13. September in Bonn auf die vorbildliche Zusammenarbeit aller beteiligten Kreise bei der Minimierung der Acrylamidgehalte in Lebensmitteln im Rahmen des vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes hin. Hervorgehoben und anerkannt werden insbesondere die erfolgreichen Aktivitäten und Maßnahmen der Lebensmittelhersteller, die der Verantwortung für Qualität und Sicherheit ihrer Produkte in der Regel in vollstem Umfang nachkommen. Von der toxikologischen und lebensmittelchemischen Forschung werden für die nächste Zeit wichtige Ergebnisse hinsichtlich des gesundheitlichen Risikos des Verbrauchers durch Acrylamid in der Nahrung erwartet. Der jetzige Kenntnisstand deutet auf ein deutlich geringeres Gefährdungspotential hin, als ursprünglich befürchtet.

Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Acrylamid in erhitzten pflanzlichen Lebensmitteln entdeckt wurde und für nachhaltige Schlagzeilen und Verunsicherung sorgte. Acrylamid entsteht, abhängig von Erhitzungsbedingungen, aus Vorläuferverbindungen (insbesondere aus dem natürlicherweise vorkommenden Inhaltsstoff Asparagin) vor allem in frittierten, gebratenen und gebackenen kartoffel- bzw. getreidehaltigen Lebensmitteln - sowohl im Haushalt, in der Gastronomie oder in der Lebensmittelindustrie. Es ist nach wie vor wissenschaftlich ungeklärt, ob Acrylamid, wenn es über die Nahrung aufgenommen wird, beim Menschen Krebs erzeugen kann. Dennoch, wurden im Sinne des vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes Maßnahmen ergriffen, um diesen Stoff in Lebensmitteln weitmöglichst zu minimieren.

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Chemiker entsetzt: "Hessen leistet einen Offenbarungseid"

Im Verbraucherschutz bald auf Hilfe anderer Bundesländer angewiesen

In Hessen wird es zukünftig keine Ausbildung in Lebensmittelchemie mehr geben, die Universität Frankfurt am Main schließt den bisherigen Studiengang, um Kosten einzusparen. Dies teilte der hessische Wissenschaftsminister Udo Corts vor wenigen Tagen der Lebensmittelchemischen Gesellschaft (LChG), einer Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, mit. „Damit leistet sich Hessen einen Bärendienst im Verbraucherschutz“, so Dr. Axel Preuß, der Vorsitzende der LChG, „denn für einen wirksamen Schutz der Bürgerinnen und Bürger sind Lebensmittelchemikerinnen und Lebensmittelchemiker unverzichtbar.“

Seit mehr als 80 Jahren wurde an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main eine hervorragende Ausbildung in Lebensmittelchemie durchgeführt, zuletzt auf anerkannt hohem Niveau unter Professor Dr. Armin Mosandl. Nun hat der Senat der Universität beschlossen, den Studiengang einzustellen, um Mittel einzusparen. Allerdings war die Lebensmittelchemie erst vor einigen Jahren in ein neues Institutsgebäude umgezogen und am neuen Standort zusätzlich mit hohen Investitionen besser ausgerüstet worden. Das erweist sich nun als Fehlinvestition. Darüber hinaus schauen über 80 derzeit Studierende dort nun in eine ungewisse Zukunft.

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Kommt die Schweinepest zurück?

Gefahr ist nicht gebannt - Maiszeit beginnt wieder - Unzureichende Bejagung

Die Entwicklung der Wildschweinbestände in Mecklenburg-Vorpommern ist atemberaubend: Wurden 1972 noch lediglich 14.700 Stück erlegt, so stieg die Strecke seitdem immer steiler auf heute weit über 50.000 Stück, und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen.

Größere Schäden in der Landwirtschaft sind an der Tagesordnung, und auch viele geplagte Gartenbesitzer wissen ein Lied davon zu singen, wie es ist, wenn die Wildschweine die Beete "umgegraben" haben.

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Vorstellung des ersten Verbraucherschutz-Berichtes für Nordrhein-Westfalen

Bärbel Höhn, NRWs Ministerin für Verbraucherschutz, rät zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit Hackfleisch

Zu besonderer Achtsamkeit im Umgang mit Hackfleisch rief Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn in Düsseldorf anlässlich der Vorstellung des ersten Verbraucherschutzberichtes des Landes Nordrhein-Westfalen auf. Lange Transportwege, falsche Lagerung und mangelnde Kühlung führten oft zu Salmonellen-Erkrankungen. Diese äußern sich hauptsächlich in Durchfall, Fieber, Erbrechen und Bauchschmerzen. Im schlimmsten Fall führen sie sogar zum Tode. Allein im Jahr 2003 erkrankten 11. 616 Personen in Nordrhein-Westfalen, 33 Personen starben an einer Salmonellen-Erkrankung.

Salmonellen in Hackfleisch oder Tee, Acrylamid in Pommes frites, mehr Transparenz bei Finanzdienstleistungen, Cadmium in Lichterschläuchen, BSE bei Rindern, unerwünschte Nebenwirkungen von Kosmetika, die Resistenzbildung durch die Verwendung von Antibiotika in der Landwirtschaft und artgerechte Haltung von Tieren, Lebensmittelüberwachung oder Verbesserung der Rechte von Fahrgästen im Bahnverkehr: Allein diese Beispiele aus dem "Verbraucherschutzbericht 2003" verdeutlichen die große Bandbreite des Verbraucherschutzes.

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Der Schlachtschweinemarkt im August

Preise nochmals leicht gestiegen

Im August war das Angebot an Schlachtschweinen durchgängig knapp und konnte problemlos bei den Schlachtunternehmen untergebracht werden. Die Preise für Schlachtschweine der Handelsklassen E bis P lagen im Monatsmittel bei 1,52 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht, das waren zwei Cent mehr als im Juli und 22 Cent mehr als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Für Schweine der Fleischhandelsklasse E bekamen die Mäster mit durchschnittlich 1,57 Euro je Kilogramm drei Cent mehr als im Vormonat und 23 Cent mehr als vor zwölf Monaten.

Pro Woche rechneten die meldepflichtigen Schlachtbetriebe in Deutschland im Schnitt rund 686.600 Tiere nach Handelsklassen ab; das waren nahezu ebenso viele wie im Juli und gut drei Prozent mehr als vor einem Jahr.

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Der Schlachtlämmermarkt im August

Preisschwächen bei ruhiger Nachfrage

Das Angebot an Schlachtlämmern war im vergangenen Monat überwiegend gut ausreichend, wurde aber nur vergleichsweise ruhig nachgefragt. Im Monatsmittel zahlten die Abnehmer für pauschal abgerechnete Lämmer noch 3,23 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht und damit sieben Cent weniger als im Juli; die Vorjahreslinie wurde um 33 Cent unterschritten.

Die zur Meldung verpflichteten Versandschlachtereien und Fleischwarenfabriken rechneten im August bundesweit im Schnitt 1.500 Lämmer und Schafe pro Woche pauschal oder nach Handelsklassen ab; das waren knapp acht Prozent weniger als im Juli, aber fast zwölf Prozent mehr als vor Jahresfrist.

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Vorschau auf die Schlachtviehmärkte im Oktober

Uneinheitliche Preistendenzen

Im Oktober wird die Rindfleischnachfrage von niedrigeren Temperaturen profitieren und sich vor allem auf Keulenware sowie auf Teilstücke aus den vorderen Partien konzentrieren. Die Erzeugerpreise für Jungbullen dürften stabil bis fest tendieren, bei Schlachtkühen sind leichte Preisabschläge aus saisonalen Gründen nicht auszuschließen. Mit leicht rückläufigen Notierungen müssen auch die Schweinemäster rechnen. Die Erlöse am Schlachtkälber- und Lämmermarkt dürften hingegen eher nach oben gerichtet sein. Kräftiger Abbau der Jungbullenbestände

Das Jungbullenangebot wird im Oktober voraussichtlich begrenzt bleiben, es könnte sogar niedriger sein als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Darauf lässt zumindest die aktuelle Entwicklung der Schlachtzahlen schließen: War im ersten Halbjahr 2004 noch eine starke Zunahme zu verzeichnen, so lagen die gewerblichen Schlachtungen der meldepflichtigen Schlachtunternehmen in den letzten Wochen annähernd auf Vorjahresniveau.

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DBV: Einklang von Tierschutz und Wirtschaftlichkeit entwickeln

Perspektivforum in Berlin: Tierschutz in der Landwirtschaft – Status quo und Perspektiven

Der Tierschutz hat in Deutschland einen hohen Stellenwert. Nicht nur in der öffentlichen Diskussion werden die Fragen des Tierschutzes immer wieder thematisiert und häufig emotional diskutiert. Die Ziele des Tierschutzes wurden auch in die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen. Für die Bauern, die Nutztiere halten, wird Tierschutz immer stärker zur entscheidenden Frage für Investitionen in Stallneubauten, Erweiterungen oder Renovierungen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) führt deshalb am 6. Oktober 2004 in Berlin das Perspektivforum „Tierschutz in der Landwirtschaft – Status quo und Perspektiven“ durch. Politiker von Bund und Ländern, Landwirte, Tierschützer, Tierärzte sowie Wissenschaftler werden auf dem Perspektivforum ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und Vorstellungen zur Weiterentwicklung der Tierhaltung darlegen und diskutieren.

Vor dem Hintergrund der derzeit in der politischen Diskussion heftig umstrittenen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung für Schweine und Legehennen wird eine interessante, spannende Diskussion erwartet. Denn die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern sind gefordert, Haltungsbedingungen für Nutztiere festzulegen, die den Anliegen des Tierschutzes und den Ansprüchen der Agrarwirtschaft gerecht werden. Lösungswege, die praktikabel und ökonomisch sind, können nur mit Landwirten und der Wissenschaft gemeinsam erstellt werden. Denn für die Landwirte und den Stellenwert der Tierhaltung in Deutschland entscheidet sich letztendlich am Markt, ob ein möglichst weitgehender Tierschutz im weltweiten Wettbewerb eine Chance erhält und die verantwortlich handelnden Tierhalter bestehen können.

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Berg- und Talfahrt am Eiermarkt

Allmähliche Preiserholung?

Die Turbulenzen um die Einkaufsstrategien einiger Discount- und Einzelhandelsgruppen haben die Preise am Eiermarkt auf historische Tiefstände abstürzen lassen. Auch wenn sich die Preise zwischenzeitlich wieder erholt haben, blieb eine grundlegende Marktbefestigung aus. Die weitere Entwicklung ist unkalkulierbar. Immerhin aber haben die Mischfutterpreise zwischenzeitlich nachgegeben und liegen nun unter dem Niveau der letzten Jahre.

Die Eierpreise hatten bereits Anfang August ein extrem niedriges Niveau erreicht. Durch die Turbulenzen um die Einkaufsstrategien des Discounters Aldi-Nord, der sein Billigsortiment komplett von Käfigeiern auf Bodenhaltungseier umstellte, und anderer, in die gleiche Richtung tendierender Einzelhandelsgruppierungen waren dann nicht nur die Preise für Käfigware auf einen historischen Tiefststand abgerutscht, auch die Preise für  Alternativware stürzten ab.

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