Zweite Lesung des Haushalts von Renate Künasts BMVEL
Ein Parlamentsprotokoll
Einzelplan 10Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
Mit der Novelle der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung müsse der Bundesrat eine Prüfung aller Alternativen zur Käfighaltung vorurteilsfrei auf wissenschaftlicher Basis zulassen. Hierzu gehören die Boden- und Freilandhaltung ebenso wie die in Erprobung befindliche Kleingruppenhaltung. Sonnleitner und Wagner betonten weiter, dass dabei tierschutz-, verbraucherschutz- und umweltschutzrelevante Kriterien einbezogen werden müssten.
Experimentell lassen sich Schafe mit BSE-Erregern infizieren. Bedenklich ist, dass die Verfütterung von Futtermitteln tierischer Herkunft erst 1994 verboten wurde. In den 80er und 90er Jahren wurden Schafe mit Futtermitteln, die Fleisch- und Knochenmehl enthielten, gefüttert. Darüber hinaus wurde das Verbot bis zum Herbst 2000, dem Zeitpunkt des ersten BSE-Falls bei einem Rind in Deutschland, nur unvollkommen durchgesetzt.
Nach Angaben der zuständigen Produktschap verkauften die Niederlande 2002 rund 3,3 Millionen Ferkel ins Ausland. Neben Spanien gehörte auch Deutschland zu den wichtigsten Abnehmern. Bis August 2003 lieferten die Niederländer bereits rund 1,05 Millionen Ferkel an den deutschen Markt, zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, und das trotz der Rückgänge bei den niederländischen Sauenbeständen.
Die heimische Eierproduktion wird zwar durch Importe ergänzt, die Einfuhren sind im laufenden Jahr jedoch aufgrund der Geflügelpest in unserem wichtigsten Lieferland, den Niederlanden, geschrumpft. Die entstandene Lücke ließ sich durch Zufuhren aus anderen Ländern und durch reduzierte Exporte nicht schließen. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Eiern dürften hierzulande daher um drei auf 214 Stück zurück-gegangen sein, 1998 hatte jeder Bundesbürger noch 225 Stück konsumiert.
Nach thailändischen Angaben stiegen die Ausfuhren an Hähnchenfleisch in den ersten drei Quartalen 2003 nochmals um gut 15 Prozent auf 397.500 Tonnen. Asiatische Länder nahmen davon 268.100 Tonnen auf, rund neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Lieferungen in die EU stiegen um gut 28 Prozent auf 114.400 Tonnen. Davon gelangten knapp 55.700 Tonnen nach Deutschland, ein Plus von 77 Prozent. Großbritannien nahm 33.400 Tonnen thailändisches Hähnchenfleisch auf und die Niederlande 29.700 Tonnen, jeweils gut zwei Prozent mehr als von Januar bis September 2002.
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Die Vorschriften in Deutschland und in der Europäischen Union (EU), nach denen das Gehirn geschlachteter Rinder im Alter von über 24 beziehungsweise 30 Monaten auf die typischen Prionprotein-Ablagerungen untersucht wird, bietet nach Ansicht von Prof. Brenig angesichts der Entwicklungen in Japan und Frankreich keinen ausreichenden Verbraucherschutz mehr. Hier sind wesentlich jüngere Tiere an BSE erkrankt. Die bisherigen Testverfahren reagieren erst, wenn die Akkumulation von Prionprotein eine bestimmte Menge im Hirngewebe erreicht hat. Auch die Tötung aller Rinder einer von BSE betroffenen Kohorte hält Prof. Brenig für eine zwar effiziente, aber nicht zukunftsweisende Strategie. Das European Union Scientific Steering Committee hat Richtlinien entwickelt, die die Keulung der Kohorten von BSE-Rindern vorschreibt. Eine Kohorte ist dabei definiert als alle Tiere, die innerhalb von zwölf Monaten vor und nach dem BSE-Fall geboren oder aufgezogen wurden.
aid-Heft "Allergie(-risiko) - was darf mein Baby essen?"
64 Seiten, Bestell-Nr. 61-1482, ISBN 3-8308-0383-4, Preis: 2,50 EUR zzgl. Porto und Verpackung gegen Rechnung, (Rabatte ab 20 Heften)