Der Feldhase - heiterer Osterbrauch und harte Realität
Die Deutsche Wildtier Stiftung engagiert sich für den selten gewordenen Feldhasen
Der Feldhase gehört zum Frühling und erinnert an die Kindheit. Wenn das erste Grün sprießt und die Frühlingsblumen aufblühen, bringt er traditionell die Ostereier, ein Brauch, der vermutlich im 17. Jahrhundert im Elsass entstand und durchaus einen plausiblen Hintergrund hat: Zur Osterzeit sind die eigentlich dämmerungs- und nachtaktiven Tiere besonders präsent und können sogar tagsüber bei wilden Verfolgungsjagden, die zum Paarungsritual gehören, beobachtet werden. Feldhasen bringen schon sehr zeitig im Jahr Nachwuchs zur Welt und galten daher seit Jahrhunderten als Fruchtbarkeits- und Auferstehungssymbol. Soweit das Brauchtum rund um den Osterhasen. Die Wirklichkeit des Feldhasen sieht leider anders aus. Immer weniger FeldhasenIn den letzten Jahren sind Begegnungen mit dem scheuen Tier selten geworden. Seit Jahrzehnten nimmt die Anzahl der Feldhasen in Europa ab, in Deutschland ist er seit 1994 auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten als "gefährdet" eingestuft. Der Biologe Dr. Dieter Martin, Leiter einer Forschungsstation der Deutschen Wildtier Stiftung, nennt Gründe: "Feldhasen legen im Gegensatz zu Kaninchen keine Baue an, sondern liegen tagsüber meist regungslos und gut getarnt in einer Mulde, der so genannten Sasse, in der auch die Jungtiere aufwachsen. Dadurch sind sie nicht nur leichte Beute für ihre natürlichen Feinde wie Füchse, Marder oder Greifvögel, sondern leiden auch unter der Intensivierung der Landwirtschaft."